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Was geschah eigentlich in dieser Woche (31. Oktober) vor 504 Jahren?

31.10.2021 fingerprint KHJ

31. Oktober 1517

Was geschieht eigentlich an jenem Tag? Das heutzutage manch einer an Halloween denkt, ist ein Zeichen, dass Deutschland seit 1945 verstärkt unter amerikanischen Einfluss steht und somit demokratisch orientiert ist. Das Ereignis dieses Tages aber findet statt, als es die USA noch nicht gab.


Daher soll hier an Luthers Thesenanschlag erinnert werden, der auch dazu beiträgt, dass eine neue Zeit das Mittelalter, jene fast tausendjährige Epoche europäischer Geschichte, ablöst. Halloween ist ein heidnischer Brauch, Europas Kultur und Geschichte sind aber seit der Spätantike vom Christentum geprägt, das die heidnische Kultur überwunden hat. Hier aber liegt genau das Problem. Als im 4. Jahrhundert die Lehre Jesu zur Staatsreligion wird, entfernt sie sich von den Grundlagen, die im Neuen Testament niedergeschrieben sind. „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“, antwortet Jesus seinen Jüngern, die von Ihm erwarten, dass Er den Sturz der römischen Herrschaft über Israel einleitet.


Politik ist Herrschaft von Menschen über Menschen: Die katholische Kirche ist die führende politische Macht des Mittelalters und damit einem gottgefälligen Leben diametral entgegengesetzt. Als Martin Luther 1512 Rom besucht, trifft er auf eine Kirche, die durch jahrhundertelange Machtausübung sittlich und moralisch verkommen ist. Noch aber hält er den Papst für unwissend und unschuldig an diesen Zuständen, im Kern zweifelt er nicht an der Daseinsberechtigung dieser Kirche.


Luther ist Mönch geworden, weil er auf die für ihn existenzielle Frage nach der Gerechtigkeit vor Gott eine Antwort finden will. Aber alle Gebete, Bußübungen und Entbehrungen eines Klosterlebens bringen seiner Seele keinen Frieden. Erst Gottes Wort, insbesondere der Römerbrief, führt ihn zur Heilsfreude. Der Mensch ist vor seinem Schöpfer gerechtfertigt allein weil er glaubt, dass Gott aus Liebe Seinen Sohn Jesu hat sterben lassen am Kreuz für alle Sünden aller Menschen.


Zu dieser Zeit hört Luther plötzlich von Gemeindemitgliedern, dass der Papst Ablassbriefe verkaufe, mit denen man für sich und andere Höllenstrafen verkürzen könne. Was die Menschen nicht wissen: die Kurie finanziert mit dem Geld den Bau des Petersdoms. Genauer gesagt, Erzbischof Albrecht von Brandenburg möchte auch noch das Erzbistum Mainz leiten. Dies ist nach Kirchenrecht verboten, es sei denn…. man zahlt dafür an den Papst. Diese Ausgaben holt sich Albrecht über den Ablasshandel zurück.


Jesus hätte also gar nicht am Kreuz zu sterben brauchen. Es reicht, wenn ich bezahle. Luther ist entsetzt und verfasst seine 95 Thesen, die er an Albrecht und andere Kleriker verschickt. Ob er sie an jenem Tage an die Schlosskirche zu Wittenberg anschlägt, ist historisch nicht genau belegt. Nachrichten über das Aufbegehren des „Mönchleins“ aus Wittenberg dringen nach Rom. Man will ihn zum Schweigen bringen, fordert ihn zu einem Streitgespräch auf. Dann erscheint er 1521 vor Kaiser, den Kurfürsten sowie den Ständen des Reiches und dem Gesandten des Papstes in Worms. Die Kirche fordert unbedingten Gehorsam, Kaiser Karl V. pocht auf die Tradition der Katholischen Kirche.


Sein Leben ist bedroht. Für Martin Luther aber gilt nur der Gehorsam gegen die Bibel, Gottes unabänderliches, ewig gültiges Wort.


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Geschichts-AG des Kaiserin-Friedrich-Gymnasiums | 2020 -
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