Deutsch-Dänischer Krieg 1864
Im Londoner Protokoll wurde 1852 die Zusammengehörigkeit von Schleswig und Holstein festgelegt, jedoch war Holstein ein Teil des deutschen Bundes, wohingegen Schleswig mit Dänemark in Personalunion verbunden war. Der dänische König Christian IV. versuchte allerdings im Jahr 1863 die Einverleibung, des teilweise dänisch- sprachigen Schleswig voranzutreiben. Als Gegenreaktion marschierten preußisch und österreichische Truppen im Auftrag des Deutschen Bundes 1864 in Jütland ein und besiegten Dänemark bei den Düppeler Schanzen.
Am 12. Mai 1864 kam es zum Waffenstillstand. Im Wiener Friedensvertrag vom 30. Oktober 1864 verlor Dänemark seine beiden Herzogtümer Holstein und Schleswig. Im Vertrag von Gastein, vom 14. August 1865, beschlossen die beiden deutschen Großmächte, dass von nun an Holstein unter der Verwaltung Österreichs und Schleswig unter Preußens stehe. Meinungsverschiedenheiten bei der Verwaltung Schleswig-Holsteins schürten den preußisch-österreichischen Grundkonflikt, bei dem es um die Vorherrschaft in Deutschland ging. 1866 führten diese Spannungen zum Ausbruch des Deutschen Krieges.
Preußisch-Österreichischer Krieg 1866
Bismarck hatte die Absicht die beiden Herzogtümer, Schleswig und Holstein, zu einem Staat des Deutschen Bundes zu machen. Im Gegenzug wandte Österreich sich an den Bundestag zur Entscheidung der schleswig-holsteinischen Frage. Der preußische Ministerpräsident Otto von Bismarck provozierte eine kriegerische Lösung, um die Vorherschafft Preußens in Deutschland sicherzustellen, indem er das Vorgehen Österreichs als Bruch des Gasteiner Vertrags wertete und infolgedessen den Ausschluss Österreichs aus dem Deutschen Bund beantragte. Jedoch beschloss der Bundestag militärisch gegen Preußen vorzugehen, woraufhin der Deutsche Krieg ausgelöst wurde.
Als Reaktion trat Preußen aus dem Deutschen Bund aus, marschierte in Holstein ein und erklärte letztendlich Österreich am 19. Juni 1866 den Krieg. Obwohl nahezu sämtliche deutschen Mittel- und Kleinstaaten zu Österreich standen, war die preußische Armee den österreichischen Truppen in allen Belangen überlegen.
Ein entscheidender Faktor für den militärischen Erfolg war die bessere Bewaffnung, aufgrund der Entwicklung des Zündnadelgewehrs. Preußen überrumpelte Sachsen ohne Kriegserklärung und marschierte in Böhmen ein.
In der Entscheidungsschlacht bei Königgrätz (Sadowa) wurde das österreichisch-sächsische Heer am 3. Juli 1866 besiegt. Österreich zog seine Truppen an die Donau zurück, das preußische Heer rückte gegen Wien vor (bis Stockerau und Gänserndorf).
Durch Vermittlung des französischen Kaisers Napoleon III. kam es am 23. August zum Friedenschluss im Reich. Österreich musste Holstein an Preußen abtreten, die Auflösung des Deutschen Bundes und die preußischen Annexionen aller generischen Staaten nördlich der Mainlinie (außer Sachsen und des südlichen Teils des Großherzogtums Hessen) anerkennen, sowie an die Siegermacht Preußen eine hohe Kriegsentschädigung zahlen.
Damit trat Österreich aus der deutschen Geschichte aus und der kleindeutschen Lösung stand nichts mehr im Wege.
Fortsetzung (Teil 2):
• Der deutsch-französische Krieg
Weitere Lesevorschläge: